01.06.2023 Langano
Der Tag heute war sehr ambivalent. Ein schlechter Start und ein schlechtes Ende. Aber der Reihe nach:
Wir sollten wieder tanken am Morgen. Aber Getnet, unser äthiopischer Guide, hatte eineTankstelle abseits der heutigen Route in Addis Abeba ausgesucht. Als wir dort ankamen waren schon Schlangen von wartenden einheimischen Autos dort und wir beschlossen weiterzufahren und unterwegs eine Tankstelle zu suchen. Es war ja für heute eine super Straße angekündigt, das stimmte dann zwar, aber wir gerieten in den Berufsverkehr und brauchten eine lange, nervtötende Zeit, bis wir auf dieser Autobahn waren.
Das war ein Gefühl wie Weihnachten, eine Autobahn nach bestem europäischen Standard. Abseits der Autobahn war wieder landwirtschaftlich tiefstes Mittelalter.
Wir fuhren bis Ziway in der Provinz Oromia. Dort waren wir von der dortigen Tourismusbehörde zu einem Lunch mit Weinprobe eingeladen. Es gab auch noch eine Kaffeezeremonie und Folklore. Anschließend besuchten wir die Castel Winery, mit gigantischen Weinfeldern. Die Kellerei hat 400 Hektar Grund (250 z.Zt. bewirtschaftet) und produziert 1,5 Mio. Flaschen im Jahr, hauptsächlich für den Export. 800 Mitarbeiter sollen das Ganze am Laufen halten. Dann machten wir noch einen Bootsausflug auf dem Zway -See. Alles in allem eine runde Sache die uns allen gefiel.
Daß wir dann mit unserem Übernachtungsplatz im African Vacation Resort am Langano-See solche Zufahrtsprobleme hatten, damit war nicht zu rechnen und ein totaler Ausfall unserer Guides. Zuerst leiteten sie uns auf eine Erdpiste, die dann nach ein paar km nicht mehr befahrbar war (vorher nur mit Mühe), dann mussten wir uns selbst helfen bzw. die Gruppe half sich gegenseitig. Nach für uns ohne Vierradantrieb schwer zu meisternden Passagen, auch die Dunkelheit brach herein, landeten wir in diesem heruntergekommenden Resort dessen Infrastruktur für uns nicht brauchbar war.
234 km (14.752)
02.06.2023 Arba Minch
Neunzig Prozent der Strecke heute war eine verhältnissmäßig gute Straße. Dass wir für 334 km aber 7,5 Stunden brauchten, ohne große Pause (hier und da ein kurzer Einkauf) ist den Ortsdurchfahrten im Kriechgang und den vielen Tieren auf der Straße zu verdanken.
Aber wir waren am Nachmittag in Arba Minch beim Bekle Molla Hotel mit Blick auf den Abajasee, immerhin doppelt so groß wie der Bodensee. Aber wegen der vielen Sedimente hat er eine braunrote Farbe.
Seit gestern bewegen wir uns ja im Rift Valley (Ostafrikanischer Grabenbruch) und dort ist die Landwirtschaft durch fruchtbare Erde, reichlich Wasser und moderate warme Temperaturen begünstigt. Drei Ernten im Jahr sind möglich. Es scheint deshalb wohl ein kleiner Wohlstand zu herrschen macht man das an den zahlreichen Motorrädern fest (und auch privat-PKWs), die es im Norden und Osten kaum gab.
334 km (15.086)
03.06.2023 Arba Minch
Auf den Ruhetag heute haben wir lange gewartet. Wäschewaschen, Körperpflege usw. waren längst nötig. Wir sind in 1.300 m Höhe und das Klima dort ist angenehm: knapp unter 30 Grad.
Voraussichtlich am 08.06. werden wir nach Kenya einreisen. Zur Einstimmung gab es heute Open-Air-Kino „Jenseits von Afrika“.
04.06.2023 Arba Minch
Äthiopien hat ungefähr 90 verschiedene Ethnien. Wo in einer Region eine Ethnie dominiert, heißt die Provinz auch danach, wie z.B. Oromia nach der Volksgruppe Oromo (vgl. 01.06.). Die Provinz in der wir uns gerade befinden, hat so viele verschiedene Ethnien, dass sie „Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker“ heißt.
Eine dieser Volksgruppen sind die Mursi, zu denen der größte Teil unserer Gruppe heute unterwegs ist. Das besondere an den Mursi sind die Lippenteller der Frauen. Um diese einzusetzen, wird bei Mädchen am Ende der Pubertät die Unterlippe aufgeschnitten, und zwei der unteren Schneidezähne werden ausgeschlagen. Die Tonteller werden von den Mädchen selbst geformt und gebrannt. Immer größere Exemplare werden eingesetzt, um die Unterlippe allmählich zu dehnen.
Aus zwei Gründen haben wir diesen Abstecher nicht mitgemacht:
- Wir finden es nicht ethisch, diese Menschensafari mitzumachen. Es geht bei den Mursi inzwischen hauptsächlich um das Geld, das die Besucher für das Fotografieren bezahlen. So sollen sogar die Teller immer größer werden, um mehr „Fotogeld“ kassieren zu können. Die ursprüngliche Kultur geht dabei verloren, wurden doch die „Teller“ früher eher selten getragen. Dass die Einnahmen auch vielfach in Alkohol umgesetzt werden, kommt noch dazu.
- Die Straße nach Jinka, von dort geht die Exkursion zu den Mursi los, ist großteils eine Piste mit vielen Löchern, die wir unserem Fahrzeug nicht wegen dieser „Attraktion“ zumuten wollen. Für die 270 km nach Jinka wurden wieder acht Stunden Fahrzeit angekündigt.
Wir sind noch einen Tag in Arba Minch geblieben und werden morgen unser nächstes Ziel Konso ansteuern. Dort werden am Dienstag (06.06.) die Fahrzeuge eintreffen, die zu den Mursi gefahren sind.
05.06.2023 Konso
Großmundig verkündete heute morgen Herr Google (Google Maps), dass wir für die 95 km nach Konso 1,5 h benötigen. Aber sehr schlechte Teerstraße und 30 km Piste sorgten wieder für gemächliche Fahrt. Dazu kamen heute extrem viele Viehherden, die über die Straße, auf ganzer Breite, getrieben wurden. Aber nach 3,5 h waren wir pünktlich zum Mittagessen, unter einem schattigen Feigenbaum, bei kühlem Bier, in Konso.
95 km (15.181)
06.06.2023 Konso
Der Ort Konso ist nach dem Volk der Konso benannt, die hier ansässig sind. Sie gelten als das fleißigste Volk in Äthiopien. Die Dörfer der Konso sind in einer bestimmten Art angelegt, die der UNESCO das Prädikat Weltkulturerbe wert war.
Nämlich in konzentrischen Kreisen, die mit hohen Trockenmauern umgeben sind. Die Kreise sind den einzelenen Entwicklungsschritten geschuldet, wenn das Dorf aufgrund gestiegener Bevölkerung expandieren musste. Die meisten Dörfer haben so drei bis vier Trockenmauerwälle und die inneren Segmente sind schon Jahrhunderte alt. Die Mauern dienten zum Schutz vor menschlichen Feinden (Nachbarstämme) und wilden Tieren.
Die Konso sind in neun Clans unterteilt, an deren Spitze jeweils ein Häuptling steht. Die Häuptlingsschaft wird in der Häuptlingsfamilie weitergereicht. Geheiratet wird immer mit einem Partner aus einem anderen Clan.
Am Nachmittag haben wir einen Ausflug zu einem solchen Dorf gemacht und sind, umringt von der Dorfjugend, eigentlich eher bedrängt, bis zum inneren Kreis gegangen. Kinderreichtum ist noch traditionell bei den Konso und rudimentäre medizinische Versorgung hat die Kindersterblichkeit sogar etwas eingedämmt.
07.06.2023 Moyale (Äthiopien)
Mit der guten Straße nach Moyale hat uns Äthiopien überrascht. Alle 314 km waren sehr gute Teerstraße. Gut, die üblichen Ausbremser wie Esel, Ziegen, Kühe und auch Bodenschwellen waren auch da, aber wir kamen gut voran. Auf der äthiopischen Seite des Doppelorts Moyale parkten wir am Paradise Hotel und morgen früh wollen wir die Grenze nach Kenya passieren.
Ehrlich gesagt, hatten wir genug von Äthiopien. Weniger Äthiopien wäre mehr gewesen. Aber wir waren nun mal in einem der ärmsten Länder Afrikas und auch der Welt gewesen. Sozialistische Experimente, Bürgerkriege und ungezügeltes Bevölkerungswachstum haben es soweit gebracht. Dabei hätte Äthiopien genügend Ressourcen (Bodenschätze, Wasserkraft, fruchtbare Erde und ein angenehmes Klima) um viel weiter zu sein. So hängt die Ernährung der Bevölkerung noch am „World Food Programm“ der UNO. Aber bei der archaischen Landwirtschaft kann der durchschnittliche Bauer gerade mal seine Familie ernähren. Nicht so angenehm empfanden wir auch das aufdringliche Gebahren vor allem der Halbwüchsigen. Keine Pause an der Straße, kein Einkauf ohne aggressives Betteln. Das hatten wir so noch nirgends erlebt. Das kann auch die gradiose Landschaft nicht ganz aufheben.
314 km (15.495)
08.06.2023 Sololo
Wie üblich dauerte die Grenzübertrittsprozedur bis in den Nachmittag. Um 16 Uhr konnten wir die Grenze verlassen und noch 90 km nach Sololo fahren, wo wir auf einem kleinen Camp parkten. Die Straße war sehr gut, sieht man von den unzähligen Bodenschwellen ab, die sie verzierten. In Moyale konnten wir gleich nach der Grenze noch tanken und bekamen wie erwartet einen „Low Sulphur Diesel“. Da wird sich unser Motor aber freuen.
Nicht gefreut haben sich unsere Mitfahrer Mäggy und Rolf, die heute mit einem Tieflader die Weiterreise nach Nairobi zur Reparatur ihres Fahrzeugs antreten sollten. Der Tieflader war eine Nummer zu klein. Jetzt muss aus Nairobi ein größerer Tieflader angefodert werden.
Die Meereshöhe beträgt nur noch rund 700 m und deshalb war es wieder richtig warm, über 30 Grad.
90 km (15.585)
09.06.2023 Marsabit
Fast langweilig war es auf der Strecke nach Marsabit durch eine aride Gegend. Manchmal gab es Checkpoints der Polizei, die aber eher auf einen kleinen Plausch auswaren: Woher, Wohin, Welcome in Kenya.
Kurz vor Marsabit wurde es landschaftlich interessanter, weil es eine ehemalige Vulkanlanschaft ist und noch einige Vulkankegel und Krater zu sehen sind.
In Marsabit konnten wir in einen Supermarkt (kein Käse), Geld ziehen, Fahrzeug waschen lassen, tanken und Bier kaufen.
190 km (15.775)
10.06.2023 Archer´s Post
Heute sollte ja das erste Highlight in Kenia sein. Auf der Fahrt Richtung Archer´s Post, dem vorgesehenen Endziel heute, sollten wir 20 km seitwärts auf einer Piste zum Elephant Sanctuary Reteti fahren, wo Babyelefanten hochgepäppelt werden. Auch für 2WD Fahrzeuge wie unseres sei das kein Problem.
Die Piste entpuppte sich auch für 4WD Fahrzeuge als fast unpassierbar. Es hätte für diese 2 mal 20 km Stunden gedauert um durchzukommen. Also kehrten alle um und fuhren bis Archer´s Post. Dort fuhren wir auf das Umoja Women Cultural Camp, das wohl eine Zuflucht für Frauen ist, die keinen Familienanschluß mehr haben. Sei es, daß sie von ihren Männern mißhandelt oder verstoßen wurden. Wir besichtigten ihr Dorf und die Frauen führten uns typische Tänze und Gesänge der Samburus auf, dem hier lebenden Stamm.
Das Camp liegt am Ewaso Ngiro River und eine Terrasse bot schattige Plätze für ein Bier. Manchmal, heute natürlich nicht, seien Elefanten am Flußufer. Der Samburo Nationalpark und der Buffalo Springs Nationalpark liegen unweit.
225 km (16.000)
11.06.2023 Archer´s Post
Game Drive wird eine Jeep-Safari hier genannt. Das machten wir heute im Buffalo Springs Nationalpark hier gleich um die Ecke. Von vielen Leuten hatten wir ja schon gehört, daß auch Glück zum erfolgreichen Game Drive gehört. Glück, überhaupt Tiere zu sehen. Aber wir hatten Glück im Überfluß.
Um 6 Uhr ging es bereits los. In den Jeeps hatte jeder einen Fensterplatz und eine Dachluke. Anfangs waren wir noch etwas enttäuscht, da wir nur Antilopen sahen. Aber dann ein Zebra und Giraffen. Da wollten wir mehr und dann hieß es, die Fahrer sind mit Smartphones vernetzt, „Lions spotted“ (Löwen gesehen). Mit Volldampf fuhr unser Fahrer über Stock und Stein zu den Löwen. Die beachteten uns kaum, wir sie aber umso mehr. Dann ging es zu den Elefanten, die wir bereits bei der Hinfahrt zu den Löwen entdeckt hatten.
Auf der Rückfahrt noch mehr Giraffen und Zebras und Antilopen. Also ausser den schwer zu entdeckenden Leoparden und Geparden hatten wir hier alles gesehen. Schwer zufrieden waren wir um 13 Uhr zurück. Die Bilder sind in der Reihenfolge, wie wir die Tiere erlebt hatten.
12.06.2023 Ol Pejeta Conservancy
In der Stadt Nanyuki, 115 km nach der Abfahrt, fanden wir eine Mall mit Supermarkt, der alle Wünsche erfüllte. Wir konnten alle bisher entbehrten Lebensmittel kaufen. Danach fuhren wir zum Ol Pejeta Conservatory, einem riesigen Landschaftsschutzgebiet mit hohem Wildtierbestand.
Wie der Park gestern werden auch hier hohe zweistellige Dollarbeträge als Eintrittspreis erhoben. Man kann dan mit dem eigenen Fahrzeug einen Game Drive machen. Ol Pejeta ist für seinen Bestand an Nashörnern bekannt. Tatsächlich sahen wir einige und auch die Tiere, die wir gestern nicht gesehen hatten, wie Büffel, Wasserböcke und Schabrackenschakale. Im Park darf nachts nicht gefahren werden. Man muss ein Camp oder einen Campground aufsuchen. Auch das verlassen des Fahrzeugs ist nach Einbruch der Dunkelheit selbst im Campground verboten.
Ganz beiläufig sind wir heute auch über den Äquator gefahren, aber ein paar Fotos gab es schon.
164 km (16.164)
13.06.2023 Nairobi
Mit dem ersten Morgenlicht sind wir bereits wieder losgefahren, Richtung Parkausgang. Als einzige der Gruppe wollen wir nicht zwei Tage im Park bleiben, sondern gleich nach Nairobi fahren. Wir hatten Glück und sahen ein Löwenrudel aus nächster Nähe. Auch noch mal Elefanten und Zebras. Somit hatten wir fast alle „wichtigen“ Parkbewohner gesehen.
Die Straße nach Nairobi war nicht ganz so gut wie die Straßen der Vortage. Es waren viele Baustellen. Aber 80 km vor Nairobi begann eine vierspurige Autobahn und von da ging es flotter voran. Fünf Stunden brauchten wir für 243 km. In Nairobi selbst war sehr dichter Verkehr.
In Overlander-Kreisen ist JJ´s (Jungle Junction) ein Begriff. Der einzige Campground in Nairobi. Alles da: Wasser, Strom, WiFi, Restaurant, Duschen und, das Beste, eine vollständige Autowerkstatt mit kompetenten Monteuren. Chris, der Besitzer, ist Deutscher. Wir wollen dort Ölwechsel, Luftfilter ausblasen und Reifen tauschen (vorne- hinten). Das wurde auch gleich nach unsrerer Ankunft begonnen.
243 km (16.407)
14.06.2023 Nairobi
Nairobi liegt auch so 1.600 m hoch und hat um diese Jahreszeit ein gemäßigtes Klima. Nachts deutlich unter 20 Grad und tagsüber so um die 25 Grad. Unser Campground liegt in einem der vornehmsten Stadtteile, nämlich Karen. Benannt nach Karen Blixen, in Deutschland bekannt unter Tania Blixen, deren Leben in „Jenseits von Afrika“ verfilmt wurde. Die Farm, die Karen Blixen bewohnte, ist unweit des Campgrounds und heute ein Museum. Damals, vor 100 Jahren, lag die Farm noch im Busch vor Nairobi.
Nicht alle Menschen in Nairobi, das so 8 Millionen Einwohner hat, leben so wie im Stadtteil Karen. Sechzig Prozent wohnen in Slums. Hier gibt es kein Wasser, Kanalisation oder Strom-
Heute vormittag war Putz- und Waschtag und am Nachmittag sind wir mit Uber zu einer Mall gefahren um ein paar Dinge einzukaufen. Die Malls stehen europäischen Malls in nichts nach und vielfach auch die gleichen Marken wie z,B, Decathlon oder Carrefour.
15.06.2023 Nairobi
Heute war noch mal relaxen angesagt. Allerdings war das Wetter heute nicht so warm und am Abend, es war ein Barbecue angesagt, waren warme Jacken obligatorisch. Chris und seine Mannschaft von der Jungle Junction hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und ein leckeres Essenbereitet.
16.06.2023 Nairobi
Heute nun die Stadtbesichtigung von Nairobi. Um 9:30 Uhr sind wir mit einem mittelgroßen Bus losgefahren. Unsere erste Station war das Nationalmuseum, bei dem wir aber nur wenige Highlights zeitlich schaffen konnten. Am Besten haben uns die Schulkinder gefallen, die sehr diszipiniert in verschiedenen Schuluniformen ebenfalls das Museum besichtigten. Die kenianische Geschichte war da nur noch nebensächlich.
Wir hatten einen deutschsprachigen Guide dabei, Adam, der seine Schulzeit in Deutschland verbracht hat und in astreinem Deutsch über Kenia und Nairobi erzählen konnte. Es gibt eine reiche Oberschicht und Slumbewohner. Mittelstand gibt es kaum. Die Reichen wohnen in schönen Stadthäusern oder Landhäusern, wie hier im Stadtteil Karen. Die Häuser sind immer schwer mit Stacheldraht und sogar Elektrozäunen gesichert.
Im Slumviertel sind die Wellblechhüten nicht so gesichert und wie Adam erzählte, braucht es dort auch keine Polizei. Die Bewohner regeln das alles selbst. Ja die Polizei traut sich nicht einmal in diese Viertel. Der Kibera-Slum, den wir besichtigten, ist nach Soveto (Johannesburg/SA) der zweitgrößte Slum Afrikas.
Da war die Besichtigung von Karen Blixens Farm schon angenehmer. Die Führerin erzählte uns auch Anektoden aus dem Leben von Karen, die wir zum Teil aus dem Film (vgl. 03.06.) „Jenseits von Afrika“ kannten. Im Speisezimmer war aufgetischt wie 1930, als der damalige Prince of Wales, der spätere Edward VIII., ja der, der später mit Wallis Simpson verheiratet war, zu Besuch war. Die Menukarte steht noch auf dem Tisch.
Das Giraffen-Center war halt eine Art Zoo, wo man die Giraffen von einer erhöhten Plattform füttern konnte. Da sind uns die Giraffen in freier Wildbahn lieber. Das besondere aber war, dass es sich um die seltenen Rothschild Giraffen handelte.
17.06.2023 Lake Naivasha
Schwer überrascht waren wir heute, dass wir die meiste Zeit in dichtem Nebel fuhren. Das hatten wir hier, unweit des Äquators, nicht erwartet. Aber wir bewegten uns auch von Nairobi weg immer höher bis 2.750 m, dann gings hinunter zum Naivasha Se, der „nur“ noch 1.920 m hoch liegt. Damit ist er der höchstgelegene See im Rift Valley. Apropos Rift Valley: Der Aussichtspunkt an der Straße heute mit Blick ins Rift Valley war wegen Nebel ersatzlos gestrichen.
Das Crayfish Camp, in dem wir heute parkten, ist zwar von den Lodges her nicht das Hilton, aber wir standen auf einer schönen Wiese. Schön war auch, dass alle Havaristen in Nairobi repariert wurden und dabei sein konnten.
114 km (16.511)
18.06.2023 Lake Naivasha
An der Ostseite des Sees befindet sich Crescent Island, eine Attraktion in Kenia, kann man dort doch zwischen den Wildtieren spazierengehen. Es befinden sich auf Crescent Island nämlich keine Raubtiere, sieht man von den Hyänen ab, die ab und zu nachts die Insel besuchen um Beute zu machen. Tagsüber sind auch die Phytons keine Gefahr, die hier auch vorkommen.
Mit Booten sind wir vom Crayfish Camp zur Insel hinübergefahren, was so eine Stunde dauerte. An den Ufern konnte man die Schäden erkennen, die der angestiegene Wasserspiegel angerichtet hatte. Zuletzt 2019 bis 2020 ist der Wasserspiegel um drei Meter gestiegen und nun wieder ein wenig gefallen. Deshalb sind abgestorbene Bäume am Ufer und im Wasser zu sehen. Einige Schnittblumenfarmen sind dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Ursache sind unter anderem die tektonischen Verhältnisse hier im Rift Valley.
Schön war der Walk auf der Insel. Erstmals sahen wir auch Gnus und die dritte Art von Giraffen, nämlich die Massei-Giraffen. Rita war nicht dabei, weil sie Magen-Darm Probleme hatte, wie schon viele in unserer Gruppe.
19.06.2023 Thomson Falls Lodge
Nyahururu ist die höchsgelegene Stadt Kenias (2.360 m) und dort liegen die Thomson Falls, die 74 m hoch sind. 1883 von Josph Thomson entdeckt.
Es war eine unkomplizierte Fahrt auf relativ guter Straße bis Nyahururu, wo wir in der schön gelegenen, direkt am Wasserfall, Thomson Falls Lodge „abstiegen“.
Der Wasserfall selbst, jetzt in der Trockenzeit, war eher spärlich. Aber da waren ja noch die Nilpferde im Hippo-Pool, der 20 Min. zu Fuß entfernt lag. Aber die ließen sich nicht blicken, eher erahnen in der Ferne. Aber das waren ja nicht unsere Ersten oder Letzten in Afrika. Rita ging es heute wieder besser. Aber nicht so gut, dass sie von der Torte probieren wollte, die es am Abend gab. Es wurde der 100. Tag unserer Reise gefeiert und gleichzeitig ist dies auch ungefähr die Halbzeit. Denn aus den geplanten 180 Tagen zu Beginn sind nun knapp über 200 Tage geworden, weil die Umstände (Unruhen im Sudan) dies erforderlich machten.
118 km (16.629)
20.06.2023 Kembu Cotteges
Die Kembu Cotteges liegen unweit von Nakuru und dem Nakuru Nationalpark. Früher waren dort Flamingos in gewaltiger Menge eine Attraktion. Aber auch hier haben tektonische Veränderungen im Rift Valley zu einer anderen Wasserqualität dafür gesorgt, dass die Krebse, die Nahrungsgrundlage der Flamingos, verschwunden sind und damit auch die Flamingos. Der Campground der Cottages lag wunderschön unter Akazien und wir fühlten uns sehr wohl dort.
Zum Nationalpark hatte heute niemand so recht Lust. Kein Wunder bei den gesalzenen Eintrittspreisen von 70 US$ pro Person und ohne Flamingos.
Abends erzählte uns Andrew, der Besitzer der Farm, noch ein wenig über dieses 320 ha Anwesen. Neben den Cottages und dem Campground werden Rennpferde und Milchkühe gezüchtet und Land- und Forstwirtschaft betrieben. Interessant war auch, dass die Familie nach der Unabhängigkeit Kenias 1963 wie viele Farmer enteignet wurde. Die meisten deshalb, weil sie ihr Land vom englischen Staat bekommen hatten, der es sich angeeignet hatte. Aber die Familie konnte nachweisen, dass sie das Land vom Kikuyu-Stamm erworben hatte und bekam deshalb ihr Land zurück.
89 km (16.718)
21.06.2023 Lake Bogoria Spa Resort
Heute auf der Fahrt wieder Richtung Norden war die Straße nicht immer ganz gut. Und auch auf der 18 km langen Zufahrt zum Resort war sie mit Schlaglöchern gesät. Umso besser war dann das Resort, wo wir in einer parkähnlichen Grasfläche standen. Wir haben heute auch mal wieder den Äquator von Süden nach Norden überquert. Gleichzeitig sind wir auch ziemlich tiefer, nämlich nur noch gute 1.000 m hoch und dementsprechend haben wir auch nicht mehr die moderaten Temperaturen. Gut über 30 Grad waren es.
Vom schattigen Liegestuhl konnte man einige Tiere direkt beobachten: Affen, Strauße, Marabus und andere Vögel. Die Marabus horsteten direkt in unserer Nähe und es war interessant ihr kommen und gehen, ich meine natürlich fliegen, zu sehen.
Warum wir eigentlich hier wieder nach Norden zum Lake Bogoria gefahren sind, berichte ich morgen.
Hagedasch, eine Ibisart
141 km (16.859)
22.06.2023 Lake Bogoria Spa Resort
Das rosa Band auf dem Bogoria-See sind die Flamingos, denen unser Besuch galt. Hier sind sie in großer Zahl noch vorhanden. Über den heutigen Bestand gingen die Schätzungen der Ranger und des Hotelpersonals auseinander: So zwischen 200 – 800 Tausend.
Der Anfahrtsweg allerdings war beschwerlich, wir und die anderen 2 Paare mit 2WD Fahrzeugen konnten den Bus nehmen, die anderen sind selbst gefahren. Die Strecke war äußerst steinig, steil und staubig und wir waren froh, nicht unsere Fahrzeuge diesem Materialstress aussetzen zu müssen. Wie am Lake Naivasha war der Wasserspiegel ziemlich gestiegen und hatte die Uferstraße im Wasser verschwinden lassen. Jetzt gibt es nur noch eine Behelfspiste.
Als wir nach einer Stunde holpern anhielten und uns den Flamingos näherten, konnte man schon von weitem das Geschnatter wie einen Wasserfall hören. Auch der strenge Geruch von deren Fäkalien war zu riechen. Der Schwarm war in ständiger Bewegung und es war sehr beeindruckend. Wir fuhren dann weiter am See entlang zu den HotSprings. Hier kommen schwefelhaltige kleine Geysire aus dem Ufergestein. Der Gag hier ist, mitgebrachte Eier im heißen Wasser der Geysire abzukochen. Dazu liegen so große Eisensiebe umher. Dann wurden wir wieder auf dem Rückweg tüchtig durchgeschüttelt.
Es handelt sich am Lake Bogoria um Zwergflamingos, die aber nur enwesentlich kleiner als die „normalen“ Flamingos, die Rosa Flamingos sind. Im Lake Bogoria Nation Park gibt es u.a. auch: Antilopen, Giraffen, Büffel, Zebras und Leoparden. Außer den Zebras haben wir natürlich nichts gesehen. Dafür sind im Nationalpark auch jede Menge an Ziegen und Kühen unterwegs.
23.06.2023 Lake Baringo
Es war nicht weit zum Lake Baringo. Obwohl auch im Rift Valley gelegen, hat er im Gegensatz zum Lake Bogoria, der alkalisch ist, Süßwasser. Deshalb auch ein Reichtum an Fischen, Vögekn, Hippos (Nilpferden) und Krokodilen. Der Wasserspiegel des Lake Baringo ist ebenfalls so ab 2019 um 5 m angestiegen. Zeitweilig sogar über 7 m. So sind alle ufernahen Anwesen den Fluten zum Ofer gefallen.
Am späten Nachmittag starteten wir zu einer Bootstour, die anfangs über das ehemalige Ufergebiet führte. Zwischen versunkenen Häusern und abgestorbenen Bäumen tummelten sich viele Krokodile und Wasservögel. Später, wir wollten zu den Hippos und Seeadlern weiter draußen , zogen Wolken auf und der Wind wurde heftiger. So heftig, dass wir die Bootsfahrt abbrechen mussten. Der Bootsführer steuerte das Boot Richtung Land, senkrecht zu den nun großen Wellen. Als wir in Landnähe waren. mussten wir noch parallel zum Ufer zu unserer Anlegestellen. Dabei erwischten uns die Wellen seitwärts und schwappten ab und an ins Boot. Gut geduscht kamen wir an.
Den Tilapia-Fisch aus dem See bekamen wir dann beim Abendessen.
Zum Lake Baringo sind nicht alle Fahrzeuge gefahren. Die anderen sind bereits zum morgigen Ziel gefahren. Ein Teamfahrzeug hatte einen Motorschaden und muss voraussichtlich nach Nairobi transportiert werden. Am Abend, wir waren gerade vom Abendessen zurück, setzte abkühlender Regen ein.
39 km (16.898)
24.06.2023 Eldoret
Die C51, die Straße die vom Lake Baringo nach Eldoret führt, soll eine der schönsten Straßen Kenias sein. Sie führt über zwei Gebirgsketten, die Tugen Hills und das Elgeyo Escarpment und durchquert das Kerio Valley. Dabei geht es von 1.000 m hinauf auf 2.000 m, dann ins Tal und anschließend wieder auf 2.400 m hoch. Hier liegt Iten, bekannt für seine Laufschule, die einige bekannte Marathon- und Olympialäufer hervorgebracht hat. Wir kauften nur leckere Ananas.
In Eldoret fuhren wir zuerst zu einer Mall, um unsere Vorräte aufzufrischen. Dann ließen wir dort auch noch das Fahrzeug waschen, das heute morgen im Schlamm versaut wurde. Das war keine gute Idee, denn ein Platschregen kurz danach überzog die Straßen wieder mit einer roten Schlammschicht und unser Fahrzeug auch.
Im Nairibi River Camp bezogen wir Quartier. Abends gab es noch einen Geburtstagsumtrunk für Paul und ein Barbecue im Restaurant des Camps.
Wie war Kenia? Wir waren so positiv überrascht, wie wir bei Äthiopien negativ überrascht waren. Die Menschen waren durchweg sehr freundlich und hilfsbereit und die Infrastruktur meist sehr gut, in ländlichen Bereichen nicht so. Die Versorgung war immer Bestens und wir fühlten uns sicher.
168 km (17.066)
25.06.2023 Jinja (Uganda)
Grenztage sind immer anstrengend, aber die lokalen Guides haben heute wieder eine grandiose Fehlleistung geliefert. Aber der Reihe nach:
Wie geplant sind wir bereits um 7 Uhr zur Grenze gefahren und waren um 10 Uhr dort. Auch die Abfertigung war mit so 5 Stunden im Rahmen. Auf ugandischer Seite kamen wir auch flott voran, obwohl der Verkehr ziemlich heftig war. Die Straße die wir Richtung Jinja fuhren ist die direkte Verbindung von Uganda zum nächsten Hafen in Mombassa (Kenia).
Jinja liegt am Victoria-See dort, wo der Weiße Nil aus dem See fließt. Dieser Ort gilt als Quelle des Weißen Nils. Im Nile River Camp sollten wir für 2 Nächte Station machen. Dass die Zufahrt die letzten 6 km Erdpiste mit Schlammlöchern war: geschenkt. Aber die Einfahrt ins Camp war letztlich wegen Sumpfgelände nicht möglich. Zudem hatten es die lokalen Guides auch nicht geschafft, uns mit SIM-Karten zu versorgen, so war auch keine Kommunikation möglich.
Wir standen also auf der staubigen Piste und keiner wusste weiter. Letztendlich, kurz vor der Dunkelheit, fand man ein Camp, das Nile River Explorers, das höher am Ufer des Nils lag und sogar ein schöne Aussicht hatte. Ein kühles Bier auf der Terrasse und wir waren wieder etwas mit der schlechten Anfahrt versöhnt.
303 km (17.369)
26.06.2023 Jinja
Erholung war heute angesagt und als einziger Programmpunkt eine Bootsfahrt auf dem Weißen Nil. 5 km oberhalb unseres Camps befindet sich der Owen-Falls-Staudamm und auch 5 km unterhalb befindet sich ein Staudamm, der Bujagali Damm, der auch nach Stromschnellen, den Bujagali Falls, benannt ist. Beide „Falls“ sind inzwischen in den Fluten verschwunden und der Nil dazwischen ähnelt eher einem See. In diesem Bereich haben wir die Bootsfahrt unternommen und der Nil ist hier ein Vogelparadies. So eine Konzentration von Wasservögeln sieht man selten. Hippos und Krokodile sind wegen des hohen Wasserstands verschwunden.
27.06.2023 Kampala
Ach wären wir doch lieber gleich nach Kampala durchgefahren. So nahmen wir am heutigen Programm teil und beide Programmpunkte waren letztlich unergiebig.
Zuerst war der Ausflug per Boot zur „Nilquelle“. So wir hier in Uganda der Ausfluss des Weißen Nils aus dem Victoriasee genannt und großes Getöse damit gemacht. Jedoch sind die eigentlichen Nilquellen in den Bergen Ruandas und Burundis. Dann wird noch eine Sache aus der Tatsache gemacht, dass ein Teil der Asche Mahatma Gandhis 1948 hier ausgestreut wurde.
Das nächste Ziel war der Mabira Forest. Ein Stück noch ursprünglich erhaltener tropischer Regenwald. Viele Affen und Vögel gäbe es dort. Das wollen wir auch nicht abstreiten, aber nach 2-stündiger Wanderung durch den Dschungel haben wir ein paar Affen von Ferne in den Baumwipfeln gesehen. Das wäre noch als schöne Wanderung einzuordnen gewesen, wenn nicht die Anfahrt von der Hauptstraße (10 km) so unerquicklich gewesen wäre. Als Teerstraße angekündigt war es letztlich eine Piste deren letzter Abschnitt für uns recht schwierig war. Es war ziemlich schlammig war und wir hätten den Ausflug zum Mabira Forest unter Wissen dieser Umständen nicht gemacht.
Die 45 km nach Kampala ins Red Chilli Camp erfolgten in sehr dichtem Verkehr mit extrem vielen Motorrädern die einen umschwirrten. Kampala ist bekannt für seine Horrorstaus. Der Entwicklung des Kraftverkehrs konnten die Straßen nicht folgen. Wir brauchten für diesen letzten Abschnitt 2,5 Stunden. Bei Ankunft waren wir ziemlich frustriert.
118 km (17.487)
28.06.2023 Kampala
Heute stand die unvermeidliche Stadtbesichtigung an, die wir gerne geschwänzt hätten. Wie sich naher herausstellte, war diese Idee gar nicht so schlecht, aber weil auch ein Besuch in einer Mall dabei war, fuhren wir mit.
Der erste Stop war der Kabaka`s Palace, ein ehemaliger Königspalast auf einem der sieben Hügel, die Kampala prägen. Formell gibt es immer noch Könige in Uganda, die aber nur Repräsentationsaufgaben haben. Seit 37 Jahren regiert Präsident Museveni in Uganda auf Lebenszeit. Er ist nicht der direkte Nachfolger von Idi Amin, der als der Schlächter von Afrika bekannt ist, aber er eroberte die Macht von Präsident Obote, der vor und nach Idi Amin Präsident war. Der Palast jedoch wurde von Idi Amin bewohnt, der auch einen Folterbunker auf dem Gelände hatte.
Die von Idi Amin initierte und von Mohammed Gaddafi finanzierte Moschee auf dem höchsten Hügel von Kampala ist nichts Besonderes. Außer dass man vom Minarett aus den besten Rundblick über die Stadt hat. Das Moscheegelände war vermüllt und das Minarett wurde als Ziegenstall verwendet.
In der Mall gingen wir zuerst in eine Apotheke und besorgten für uns Malariaprophylaxe-Tabletten (Malarone). Tsyren, unser Mechaniker, ist in Nairobi, weil das zweite Begleitfahrzeug defekt war (vgl. 23.06.). Da er seit Tagen kränkelte, wurde er positiv auf Malaria getestet. Wir passen zwar gut auf (Einsprühen, auch tagsüber, und nachts ein Moskitonetz), aber wir probieren es jetzt mit Prophylaxe und hoffen auf gute Verträglichkeit.
29.06.2023 Murchison Falls NP, Bamboo Camp
Nun, auch heute gab es Probleme mit dem Zielort. Aber erst ging es mal raus aus Kampala, das erstaunlich gut klappte. Es war ziemlich Verkehr, aber meist flüssig und neuralgische Punkte kann man ja mit langsamen durchtanken meistern. Die ersten 200 km nach Norden waren relativ zäh, weil dichtbesiedelt. Aber ab da fühlte man sich in einem anderen Land mit einer Superstraße bis fast zum Ziel. Das war dann auch das Problem, weil diese letzten 20 km durch den Nationalpark an den Murchison Falls führten und der Eintritt in den Park mit 2 Personen und Fahrzeug 150 US$ kosten sollte. Deshalb hatte man eine Anfahrt ohne Parkeintritt ins Bamboo Camp ausgeguckt, die aber für 2WD Fahrzeuge nicht zu machen war.
Lange suchte die Tourleitung nach einer anderen Möglichkeit und kurz vor Dunkelheit gab es grünes Licht für die teure Route. Die 4WD Fahrzeuge waren längst im Camp als wir eintrafen.
367 km (17.854)
30.06.2023 Murchison Falls NP, Bamboo Camp
Buchstäblich ins Wasser gefallen sind heute unsere Vormittagsaktivitäten im Murchison Falls NP. Gerade eine Viertelstunde nachdem wir beim ersten Tageslicht um 6:30 Uhr das Camp zum Game Drive verlassen hatten, setzte heftiger Regen ein. Die Safarijeeps haben seitliche Planen, die man herunterlassen kann. Dann sieht man aber nur verschwommen durch die Plastikfenster. Eine halbe Stunde sind wir herumgekurvt und sahen viele Tiere, aber wie gesagt verschwommen. Dann haben wir abgebrochen. Zu allem Übel haben wir die Dachluken in unserem Wohnmobil offengelassen, um das Fahrzeug nicht zu überhitzen. Nun, überhitzt war es nicht, aber unsere Betten nass.
Am Nachmittag kam also die Sonne wieder heraus und wir trockneten unsere Bettwäsche. Da die Wetterlage nicht sicher war, brach ich allein auf zu den Murchison Falls und dem anschließenden Game Drive.
Die Wege im Park waren lang aber die Straße sehr gut. Die Fälle selbst ganz nett. Der Victoria Nil, der Weiße Nil der aus dem Victoria See hierher fließt, stürzt so 45 m in die Tiefe und mündet ein paar km weiter in den Albert See. Dort fließt er weiter Richtung Sudan und wird Albert Nil genannt.
Der ansschließende Game Drive dauerte bis in die Nacht und wir sahen viele Tiere. Hauptsächlich Uganda Kobs und Giraffen. Den einzigen Löwen sahen wir bei Dunkelheit auf der Heimfahrt.