Spanien


06.02.2022 Abfahrt

Um 10:15 haben wir den Zündschlüssel angedreht und die Fahrt in Deutschland war problemlos. Im Rheintal begann der Dauerregen der mit orkanartigen Böen verbunden war. Mautlos fuhren wir bis Toul, so 15 km nach Nancy. Dort gibt es einen kommunalen Stellplatz mit Strom und allen Entsorgungen. Auch der Ort ist eine Besichtigung wert, das macht aber bei dem Wetter keinen Spaß. Morgen soll es besser werden. Dann können wir auch noch eine Besichtigung machen.

Toul, Frankreich

N 48.6767, O 5.8851 km 421 (421)


07.02.2022 Chateauroux

Wie vorhergesagt war eitel Sonnenschein und wir machten den geplanten Stadtrundgang in Toul. Es war vor 10 Uhr noch ziemlich kalt (4°).

Vauban Festung

Um so 10:15 ging es wieder auf Tour. Über Troyes, Auxerre, Vierzon nach Chateauroux . Dort zu einem Wohnmobilstellplatz am Naherholungsgebiet.

Die Fahrt war zwar bei dem schönen Wetter okay, aber manchmal waren doch sehr langsame Abschnitte dabei: Durch Dörfer, hinter Lastwagen usw. Aber fast die Hälfte war auch vierspurige Autobahn oder Nationalstraße.

Am Stellplatz konnten wir sogar noch einen kleinen Spaziergang um einen See machen.

Chateauroux

N 46.8230 , O 1.695    km 431 (852)


08.02.2022 Capbreton

Letzte Nacht haben wir unter der Bettdecke gefroren und erst gegen Morgen gecheckt, dass sich die Heizung ausgeschaltet hatte. Dies sei ein bekannter Fehler: Sporadisches unbeabsichtigtes Ausschalten.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es weiter und ab Bordeaux hatten wir sogar frühlingshafte 16 Grad.

Unterwegs waren wir immer erstaunt, welche Kolonnen von Trucks unterwegs sind. Die nutzen wohl auch die mautfreien Strecken um von und nach Spanien zu kommen. Die letzten 100 km der A63 Richtung Biarritz sind wieder mautpflichtig, aber wir wollten nach fast 7 Std. Fahrzeit rasch am Ziel sein. Das kostete 24,70 €.

In Capbreton angekommen saßen wir eine Weile in der Sonne, dann machten wir einen Strandspaziergang.

N 43.6361,  W 1.4468    km 514 (1.366) 


09.02.2022 Capbreton

Das Wetter war hervorragend (für die Jahreszeit) und so blieben wir noch in Capbreton. Morgens kam der Bäcker und brachte uns Croissants und Baquette. 

Dann installierten wir die Dusche (Duschvorhänge zurechtschneiden und Klebehaken zum Aufhängen befestigen). Das klappte. Auch die Dusche danach.

Nach einer Siesta in der Sonne machten wir den „Dünenweg“ so einen km nach Norden bis zu den Bunkern aus dem 2. Weltkrieg.


10.02.2022 Simancas

Heute ging es weiter mit der Mautorgie in Frankreich. Alle paar km so 3,50 oder 2,90. In Spanien ist das besser geregelt mit Ticket ziehen und dann am Ende bezahlen. Auch war die meiste Strecke auf der Autobahn mautfrei.

In Burgos sind wir zu einem Abstecher abgebogen. Wir haben die Kathedrale und das Castello besichtigt.

Kurz nach Valladolid sind wir auf einen kleinen Stellplatz in Simancas gefahren. Er liegt idyllisch an eine mittelalterlichen Steinbrücke über den Duero Fluss.

N 41.5873,  W 4.8229    km 432 (1.798)     


11.02.2022 La Palma del Condado

Nur mautfreie Autobahn gegen Süden stand auf dem Programm. Dementsprechend war heute auch die Fahrstrecke länger.

La Palma del Condado, 25 km westlich Sevilla, war das Ziel. Kurz davor waren wir auch bei Lidl.

N 37.3842, W 6.5579   632 km (2.430)


12.02.2022 Camping Donana

Es waren nur kurze 75 km bis zum Camping Donana, direkt am Atlantik im gleichnamigen Naturschutzgebiet. Wir konnten dort unsere Außenbestuhlung aufbauen und schön im T-Shirt in der Sonne sitzen.

N 37.0994, W 6.7253 75 km (2.495)

13.02.2022 – 20.02.2022 Camping Donana

Wir blieben in Donana und genossen das schöne Wetter und die entspannte Atmosphäre am Campingplatz. Es sind vielleicht 10 Prozent Belegung hier und der Shop hat geöffnet.

Samstag und Sonntag ist etwas mehr los, weil Wochenendgäste kommen.


21.02.2022 Jerez de la Frontera

Heute war es nun soweit, dass wir weiterfuhren. Zuerst an Huelva vorbei, dass mit seinen schier endlosen Erdbeerfeldern, die mit Plastikfolie überdacht sind, nicht gerade landschaftlich schön ist. Das sind die Erdbeeren, die man im Winterbei uns kaufen kann. Tatsächlich hingen überall reife Früchte an den Pflanzen. Abends in Jerez haben wir ein Schale Erdbeeren gekauft. Erntefrisch schmeckten sie hervorragend.

Nächste Station war Niebla, dass noch eine Stadtmauer aus maurischer Zeit hat.

Bis Jerez waren es fast 150 km, weil man das Naturschutzgebiet Donana weitläufig umfahren musste. Viele Gemeindenamen hier tragen den Zusatz „de la Frontera“. Das stammt aus der Zeit als diese Orte noch an der Grenze zum maurisch besiedelten Teil Iberiens war, im 13. Jahrhundert. In der Bezeichnung Sherry für den alkoholisierten Dessertwein steckt das Wort Jerez, das von den Engländern, die diesen Dessertwein hauptsächlich importierten, verballhornt wurde.

Es war warm und nachdem wir das Fahrzeug am Wohnmobilstellplatz abgestellt hatten (14 €), machten wir uns auf den Weg in die City. Es waren so fast 3 km durch verwinkelte Gassen bis zum Zentrum.

Das erste Mal auf diese Reise waren wir beim Essen (am Campingplatz die letzten Tage war das Restaurant noch geschlossen).

Es war schön, durch die belebten Straßen zu schlendern und diese Atmosphäre zu genießen.

N 36.6917, W 6.1596 km 190


22.02.2022 Cadiz

Eigentlich wollten wir eine Bodega (Sherryfabrication) in Jerez besichtigen, aber außer der Saison muss man das vorher anmelden und so fuhren wir weiter nach Cadiz.

Wir parkten an einem öffentlichen gebührenpflichtigen und rund um die Uhr bewachten Parkplatz direkt am Ufer. Der Stadtrundgang hat uns sehr gut gefallen. Das Sommerwetter tat ein übriges.

N36.5335, W 6.3081 45 km


23.02.2022 Sanlucar de Barrameda

Sanlucar liegt an der Mündung des Guadalquivir in den Atlantik in den Atlantik und ist außer dass es ein nettes Städtchen ist, historisch bedeutend. Sind doch Kolumbus, Magellan und wahrscheinlich auch Pizarro, von dem ein Denkmal in der Stadt steht, von hier auf ihre Entdeckungsreisen gestartet. Der Hafen von Sevilla, 80 km flussaufwärts, ist über den Guadalquivir sogar für Seeschiffe erreichbar und deshalb schon in der Antike eine wichtige Schiffsverbindung gewesen.

Bis zur Altstadt waren es vom Camper Park 4 km.

N 36.7620, W 6.3877 km 64


24.02.2022 Jerez de la Frontera

Der „Sommer“ schwächelt ein wenig, 19 Grad und bewölkt, und so fuhren wir wieder nach Jerez auf den Wohnmobilstellplatz. Hier in der nächsten Umgebung gibt es alles, was wir brauchen können: riesige Malls und Outlets.

Aber zuvor waren wir noch bei der Bodegas Hidalgo „La Gitana“ in Sanlucar und haben 20 Jahre alten Sherry gekauft. Als Mitbringsel.

Hier können wir auch planen wie es weitergeht die nächsten Tage, weil Regen angesagt ist.

55 km


25.02.2022 El Bosque

In Jerez beginnt auch die Tour, die „Route der Weißen Dörfer“ genannt wird. Der erste Stopp dort war Arcos de la Frontera, dass auf einem Felssporn liegt. Sehr enge Gassen und steil. Schön wäre es, wenn das alles Fußgängerzone wäre. So quälen sich Autos in die Gassen und konkurrieren mit den Fußgängern.

Trotzdem ist Arcos ein echter Hingucker. Noch spektakulärer ist der Blick zurück beim Verlassen, wenn man die waghalsigen Gebäude am Abgrund sieht.

Der Stellplatz in Arcos hat einen staubigen dreckigen Untergrund und das gefiel uns nicht. Wir fuhren zum nächsten „Weißen Dorf“ El Bosque (30 km). Hier steht man legal in einer Seitenstraße auf Asphalt.

Lag es am wolkigen Wetter das die weißen Häuser nicht so strahlen lies oder einfach daran, dass El Bosque nicht mit Arcos konkurrieren kann. Es hat lange nicht den Reiz von Arcos. El Bosqe liegt am Fuß der Sierra de Grazalema, die wir morgen befahren.

N 36.7570, W 5.51077 km 73


26.02.2022 Ronda

Ronda ist wohl eines der Highlights Andalusiens. Schon die Herfahrt durch das Hinterland , eine in frischem grün getauchte Hügellandschaft, war ein Genuss.

Ronda selbst liegt an einer Felsschlucht des Tajo Fluss. Ursprünglich war die Stadt nur auf der Nordseite der Schlucht, die als natürliche Stadtmauer die Stadt auf dieser Seite beschütze. Aber irgendwann war das alles zu klein und die Stadt expandierte über die Schlucht. Deshalb diese spektakuläre Brücke, über 100 m hoch. Fertiggestellt 1793.

Die schönste Stierkampfarena Spaniens sei die in Ronda. Hier wurde auch der „moderne“ Stierkampf erfunden. War er bis Anfang des 18. Jahrhunderts nur vom Pferd aus durchgeführt (um die Reitersoldaten zu trainieren), zelebrierte man ihn in Ronda dann zu Fuß. Angeblich weil ein Reiter gestürzt war und ein wagemutiger Zuschauer den Stier mit seinem Hut dann ablenkte. Das Regelwerk, dass den Stierkampf heute prägt, wurde in Ronda aufgestellt. Trotz aller Proteste wird in Andalusien immer noch das blutige Tierquälen fortgesetzt. Andere spanische Provinzen haben das schon abgeschafft.

Heute am Samstag war richtig was los in Ronda. Alle Restaurants besetzt und ein Gedränge in der Altstadt.

Da Ronda 750 m ü.d.M. liegt, war es mit so 15 Grad und einem frischen Wind relativ kühl.

N 36.7521, W 5.1479 km 62


27.02.2022 Zahara de los Atunes

Von Ronda wollten wir heute an die Costa del Sol, um zu schauen, was sich da tut. Es ging fast die ganze Zeit über Bergstraßen in der Sierra de Grazalema mit phantastischen Ausblicken auf hochgelegene Dörfer und die Berge. Südlich von Estepona erreichten wir das Mittelmeer und wollten dort auf einen Campingplatz. Aus mehreren Gründen haben wir das nicht getan. Der Campingplatz war voll, die Küste ist total zugebaut und das Wetter war schlecht. Regen, Wind und 14 Grad.

Plan B war wieder die Costa del Luz am Atlantik. Obwohl wettermäßig meist besser als die Costa del Sol ist letztere total überlaufen und auch strandmäßig völlig überbewertet. Das waren nochmal 100 km bis nach Zahara de los Atunes, das einen perfekten Strand hat. Auch die Sonne schien und der Campingplatz war fast leer.

Barbate (Zahara gehört zur Gemeinde Barbate) ist das Zentrum des Thunfischfangs wie der Beiname von Zahara schon sagt. Bereits seit tausenden von Jahren (es gibt Berichte von den Phöniziern und Römern) wird in diesen Gewässern Thunfisch gefangen. Die Fangmethode ist ebenso alt und heute sehr umstritten: Die Thunfische werden mit Netzten zusammengetrieben und dann mit Harpunen abgeschlachtet. Da wegen der Überfischung kaum mehr Thunfische da sind, ist aber die Fischerei generell sehr zurückgegangen.

N 36.1232, W 5.8360 km 209


28.02. – 02.03.2022 Zahara de los Atunes

Wir blieben noch in Zahara.

Montag: Heute war Andalusien Tag. Der Feiertag geht zurück auf den 28. Februar 1980. Dies ist der Tag, an dem (die Region) Andalusien den Status einer autonomen Region erlangt hat. Die 17 spanischen Regionen haben alle unterschiedliche Autonomiestati, die sie selbst gewählt haben. Nicht ganz zu vergleichen mit unseren Bundesländern, die alle die gleichen Autonomierechte haben. Feierlichkeiten finden nur in den Großstädten statt. Hier im Dorf ist nur ein verlängertes Wochenende mit Tagesgästen.

Die Festung aus dem 16. Jahrhundert schütze den Thunfischfang in Zahara.

Dienstag: Während gestern noch ziemlich Wolken durchzogen und der Wind frisch war (Tarifa, der Wind-Surfer-Hotspot Europas, liegt 20 km südlich) , war heute ein makelloses Blau am Himmel und der Wind nur mäßig. Im Dorf waren die meisten Gäste weg und wir fanden Platz im Strandrestaurant El Pescador um den berühmten Thunfisch Zaharas zu probieren. Wir probierten zwei Gerichte. Lomo Atun Roja (Roter Thunfisch Filets) und Barriga Atun Roja (Thunfischbauch). Letzterer ist das begehrteste Stück eines Thunfisches. Rita schmeckte der Thunfischbauch besser, mir die Filets. Dazu gab es gebratenes Gemüse, leider totgebraten.

1,5 km sind es am Strand entlang bis ins Dorf.,
Restaurant El Pescador

Mittwoch: Das frühsommerliche Wetter „zwang“ uns heute zu einem weiteren Strandtag. Immerhin spazierten wir wieder ins Dorf um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.

Alles dreht sich hier um den Thunfisch.
Das weiße Kap, das man in der Ferne erkennen kann, ist Kap Trafalgar. Hier spielte sich ja 1805 die berühmte Trafalgar-Seeschlacht ab. Wir erinnern uns: Admiral Nelson ließ hier sein Leben.
Der Blick nach Süden . In der rechten Bildhälfte über der Horizontlinie kann man Nordafrika (Marokko) erkennen.

03.03. – 05.03.2022 Sevilla

Nach den schönen Strandtagen waren wir wieder unternehmungslustig, zudem soll es heute noch regnen. Auf jeden Fall fuhren nach Sevilla, um die Stadt zu besichtigen. Auf der Fahrt auf der Autobahn passierten wir gleich nach Barbate auf der Autobahn eine Polizeikontrolle. Sie sind höchstwahrscheinlich auf der Suche nach Drogendealern, weil die Gegend um Barbate als Anlandungsort für marokkanische Drogen bekannt ist. Über das Meer sind es von Tanger bis Barbate so 50 km.

In Sevilla parkten wir am Wohnmobilstellplatz im Jachthafen von Gelves. Gelves gehört nicht mehr zu Sevilla, aber der Bus, von der 200 m entfernten Haltestelle, soll nur 20 Minuten brauchen bis in die Altstadt von Sevilla.

Tatsächlich regnete es am Nachmittag und wir verzichteten auf einen Stadtbesuch.

Im Hafen von Gelves

Freitag: Heute war strahlender Sonnenschein und um die Mittagszeit fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum von Sevilla.

Wir hatten ja schon viel erwartet an prächtiger Architektur, aber unsere Erwartungen wurden noch übertroffen. Die Altstadt wimmelte von Touristen und bei den Highlight gab es Warteschlangen. Zum Alcazar, dem Königspalast, warteten wir 20 Min. am Ticketverkauf und auf das Zeitfenster nochmal eine Stunde (in dieser Zeit konnte man natürlich auch andere Sehenswürdigkeiten anschauen). Der Palast selber, sein Kern ist weitgehend maurisch gestaltet, ist nur mit der Alhambra (in Grandada) zu vergleichen. Die königliche Familie hat noch Räumlichkeiten im Palast und wenn sie in Sevilla weilen, dann ist der Alcazar für Besucher gesperrt. Als „Pensionistas“ durften wir nur den halben Eintrittspreis bezahlen (6 statt 12 Euro).

Die Kathedrale direkt neben dem Palast beherbergt das Mausoleum von Christoph Kolumbus. Aber die meisten Besucher wollten den Glockenturm, die Giralda, besteigen, um den phantastischen Ausblick zu genießen. Auch dieser Glockenturm war einst ein Minarett.

Zu viel mehr reichte es an diesem Tag nicht, außer einem Bier in der Spätnachmittagssonne auf einer Plaza.


Samstag: Noch einmal fuhren wir mit dem Bus in die Stadt weil wir ein paar Sachen noch nicht gesehen haben. Die Plaza de Espana, als der schönste Platz Sevillas, war noch auf unserem Programm. Und das Ufer des Guadalquivirs mit dem Torre del Oro. Und die Altstadt an für sich.

Wieder waren gefühlt alle Sevillanos und viele Touristen auf den Beinen und boten das quirlige südliche Flair.


06.03.2022 Ecija

Wir fuhren heute weiter Richtung Cordoba. Erste Station war Carmona, ein „wunderschöner, verträumter Ort“, wie der Reiseführer schreibt. Heute am Sonntag war er noch verträumter, weil kaum Leute auf der Straße waren.

Eine uralte Stadt mit mehreren tausend Jahren Besiedlungsgeschichte. Sie reicht von den Karthagern, Römern, Westgoten, Mauren bis zur Eroberung der Stadt 1247 durch die christlichen Heere.

Nach Ecija, unserem heutigen Etappenziel, waren es nochmal 50 km und wir stellten uns auf den schönen neuen kommunalen Stellplatz.

Ecija wird die „die Bratpfanne Andalusiens genannt, weil es so heiß wird im Sommer. Aber auch „Stadt der Türme“ wegen der vielen barocken Kirchtürme. Ansonsten ist es wie Carmona eine Stadt voller historischer Bauten und engen Gassen.

N 37.5423, W 5.0892 km 106


07.03.2022 Cordoba

Es waren nur 67 km bis Cordoba aber bis wir uns lebensmitteltechnisch versorgt hatten, war es schon Nachmittag und wir relaxten am Stellplatz bei Cordoba. Morgen werden wir mit dem Bus ins Zentrum fahren.

Stellplatz Avenida Principal

N 37.8709, W 4.8560 km 67


08.03.2022 Cordoba

Der junge Mann vom Stellplatz hatte uns eine App (Cordobus) empfohlen, mit der wir die Busfahrt gut organisieren konnten (Haltstellen, Abfahrtszeiten).

Schon um 10 Uhr reihten wir uns in die Schlange zur Mezquita (ehemalige Moschee) ein. Sie ist das Highlight von Cordoba. Seit dem Jahr 785 wurde an ihr gebaut und umfasste zuletzt 24.000 qm. 1013 Säulen trugen einst das Dach bis im 16. Jahrhundert eine Kathedrale genau in der Mitte errichtet wurde und 70 Säulen geopfert wurden. Aus heutiger Sicht eine Bausünde ohnegleichen.

Sogar Kaiser Karl V. (der, in dessen Reich „die Sonne nie unterging“, weil Spanien rund um den Globus Kolonien hatte), der den Bau genehmigt hatte, sah Jahre später was hier angerichtet wurde und soll gesagt haben: „Wenn ich gewusst hätte, was ihr vorhabt, hätte ich nie meine Erlaubnis gegeben. Das was ihr geschaffen habt, kann man überall sehen, was ihr zerstört habt, war einmalig auf der Welt.“

Trotzdem ist der Eindruck der Säulenreihen immer noch gewaltig und wir bewunderten die Architektur sehr. Heute morgen war es recht kühl (14 Grad) und zum Mittagessen mussten wir das erste Mal in ein Restaurant (bisher konnten wir jeweils draußen sitzen). Als wir das Restaurant verlassen hatten, war die Sonne da und es war wieder angenehm.


09.03.2022 Ubeda

Nur wenige Touristen verirren sich in die Provinz Jaen, die Provinz Andalusiens nördlich der Provinz Granada und östlich der Provinz Cordoba, von der wir heute kamen. Unser Reiseführer hat schon recht, wenn er sagt, diese Provinz (Jaen) wird unterschätzt.

Vom Wohnmobilstellplatz führte ein schöner Panoramaweg in die Altstadt. Ubeda ist eine der schönsten Renaissancestädte Europas und strotz nur so vor Prunkbauten. Meistens kann man diese nicht so richtig fotografieren, weil die schmalen Gassen keine Perspektive zulassen. Nur wenn man an einen der vielen Plazas kommt, ergibt sich eine solche.

Die Stadt war wie ausgestorben. Das lag sowohl an der Uhrzeit (von 13 – 17 Uhr ist fast alles geschlossen), als auch daran, dass wie eingangs erwähnt, nur wenige Touristen herfinden. Nach unserem Rundgang saßen wir am Mirador (Aussichtspunkt) del Salvator in der Sonne in einer Bar. Genossen Bier und Tapas und die schöne Aussicht. Trotz der 750 m Höhe auf der Ubeda liegt, war in der Sonne T-Shirt Wetter.

N 38.0064, W 3.3797 km 159


10.03.2022 La Guardia de Jaen

Nun hat auch der teure Diesel Spanien erreicht und wir bezahlten heute morgen beim Tanken 1,98 €.

Bis Baeza waren es nur 9 km. Baeza ist wie Ubeda eine von Renaissance-Gebäuden geprägte Stadt und hat Weltkulturerbe-Status. Wie gestern, als wir die Provinz Jaen erreichten, fuhren wir ausschließlich durch Olivenplantagen. Kein Wunder, weil 90 Prozent des spanischen Olivenöls in der Provinz Jaen produziert werden und Spanien wiederum der größte Olivenölproduzent der Welt ist. Wiederum 90 Prozent der Ernte werden zu Olivenöl verarbeitet. Alle paar km ist eine Ölmühle (Erntezeit ist von Oktober bis März) die durch ihre Schornsteine Rauchschwaden in den blauen Himmel bläst. Da das beste Olivenöl kaltgepresst ist, kann es sich daher nur um den Raffinationprozess handeln, bei dem der Trester der Kaltpressung durch Hitze weiter behandelt wird, um noch mehr Öl zu gewinnen.

Baeza hat uns sehr gut gefallen und trotz eines vorbildlichen Stellplatz in der Stadt sind wir weitergefahren Richtung Jaen und haben in La Guardia de Jaen auf einen ebenso schönen, aber in der ländlichen Idylle gelegenen Stellplatz, geparkt. Das danebenliegende Castillo war leider nicht zu besichtigen.

N 37.7425, W 3.6966 km 72


11.03. -16.03.2022 Balerma (Camping Mar Azul)

Nach den vielen Kulturtagen war uns wieder nach relaxen.

Die Costa del Sol war unser Ziel und wir sind nach Balerma (Nähe Almeria) zum Camping Mar Azul gefahren. Ein typischer Überwinterungsplatz für deutsche Rentner mit allem Komfort. Unschön ist aber die Landschaft an der Costa del Sol mit Plastik abgedeckt, wie das Bild von der Autobahn aus, zeigt.

Costa del Sol bei Motril

Der Campingplatz ist ganz in Ordnung, aber das Wetter schwächelt heute (bewölkt, 18 °). Morgen soll es besser werden.

Camping Mar Azul

N 36.7220, W 2.87858 km 217

12.03.2022: Vor dem relaxen hieß es, ein bisschen klar Schiff zu machen. Heute bei dem schönen Wetter kein Problem. Für die nächsten Tage sind wiederum Wolken und Regen angekündigt.

13.03.2022: Wenn das ein Regentag ist, dann kann das so bleiben. In der Nacht hatte es wohl geregnet aber den Tag über schien meistens die Sonne bei so 18 Grad im Schatten. Wir sind zum Strand gegangen aber dort blies es ordentlich. Der Strand kommt nicht annährend an die Strände an der Costa del Luz (Donana, Zahara) heran.

14.03.2022: Wir sind in den Ort Balerma gegangen, der so 1,5 km entfernt ist. Es war wohl ein warmer Wind aus Afrika der die Temperatur plötzlich auf so 23 Grad hochschnellen lies, nachdem es die ganze Nacht geregnet und gestürmt hatte. Die Wärme hielt bis zum Nachmittag an, dann wurde sie von einem kühlen Wind abgelöst. Balerma selbst ist kein schöner Ort, sieht man von der Promenade und dem Torre ab. Aber selbst dort sind viele Häuser heruntergekommen und nicht bewohnt. Könnte aber auch sein, dass diese nur im Sommer bezogen werden. Immerhin gab es für den Lebensmitteleinkauf einen ordentlichen Konsum-Laden.

Balerma

15.03.2022: Der warme Wind aus Afrika, von dem ich gestern berichtet hatte, führte auch wohl gewaltige Mengen an Saharasand mit. Als wir heute morgen aufwachten, blieb es dämmrig, obwohl nach der Uhrzeit die Sonne längst aufgegangen war. Und der ganze Campingplatz war mit einer rötlichen Sandschicht überzogen. Viel deftiger, als wir es aus Deutschland kennen, wenn dieses Wetterphänomen auftritt. Kein Wunder, wir sind ja 2.000 km näher an der Sahara.

Es wurde den ganzen Tag nicht richtig hell. Der Himmel war in fahles gelb gehüllt und der Sandsturm pfiff über den Campingplatz. So was hatten wir schon lange nicht mehr erlebt.

16.03.2022: Der Sandsturm tobte die ganze Nacht, dann kam heftiger Regen und als alles vorbei war, konnten wir kaum aus dem Fenster schauen. Alles war mit einer Schicht aus Sand überzogen in die der Regen abstrakte Muster gezeichnet hatte.

Unser Oberlicht, ein bizarres Kunstwerk

Den Vormittag über waren der ganze Campingplatz damit beschäftigt, Fahrzeuge, Campingmöbel und sonstiges Gerät einigermaßen zu säubern. Langjährige Überwinterer konnten sich nicht an so ein Wetterereignis hier erinnern.


17.03.2022 L’Aldea (160 km südl. Barcelona)

Sehr schlechte Wettervorhersagen (die nächsten 10 Tage nur Regen) liesen uns heute den Campingplatz verlassen. Der Plan ist, auf der Heimfahrt Barcelona zu besichtigen.

Aber zuerst heiß es, das Wohnmobil zu reinigen. Der Campingplatz hatte einen Waschplatz mit Hochdruckreiniger und wir bekamen das Fahrzeug einigermaßen sauber. Nicht lange, den als wir ein paar km auf der Autobahn Richtung Nordosten gefahren waren, setzte heftiger Regen ein. Der Regen, mal schauerartig, mal moderat, lies die Fahrt nicht angenehm werden. Dazu kamen heftige Böen und Aquaplaning auf manchen Abschnitten. Was gut war: die AP7 (das P stand früher für Bezahlautobahn) über Alicante, Murcia und Valencia war seit letztem Jahr mautfrei.

Nach 711 km hatten wir genug. Es war 18 Uhr und schon fast Nacht. Wir fuhren indem Ort L’Aldea (im Ebrodelta) auf einen schönen kommunalen Stellplatz.

N 40.7493, O 0.6283 km 711


18.03.2022 La Cavalerie / Cevennen-Frankreich

Für den Osten Spaniens waren für die nächsten 5 Tage Regenwetter und Temperaturen von um die 14 Grad vorhergesagt. Deshalb wurde von unserem Barcelona-Plan nichts.

Wir liesen also Barcelona nicht links, sondern rechts liegen (weil die Autobahn westlich an Barcelona vorbeiführt) und fuhren schnurstracks nach Frankreich. Weil wir mautfrei fahren wollten führte die Route ab Bezier Richtung Norden auf der A75. Wir kamen in die Cevennen und als wir für heute genug hatten, parkten wir in La Cavalerie (20 km vor Millau – das mit der berühmten Brücke). Das wir in so einem interessanten Ort landeten war Zufall. Es gibt dort nämlich eine Templerburg die schon was hergibt, obwohl der Templerorden nur bis Anfang des 14. Jahrhunderts existierte. Auch Roquefort liegt nicht weit von hier und in der Boulangerie gab es eine Roquefort-Quiche für unser Abendessen.

N 44.0084, O 3.1591 km 562


19.03.2022 Chalon-sur-Saone

Trotz der Mautpflicht ließen wir es uns nicht entgehen, gleich nach Abfahrt, den Viaduct de Millau zu überqueren. Dann ging es durch die Bergwelt der Cevennen rauf und runter auf der A75. Wenn man beim Autofahren von Genuss reden könnte, dann hier. Wenig Verkehr und spektakuläre Ausblicke. Es ging bis 1.100 m hoch.

Nach Clermont-Ferrand waren es zwar überwiegend Landstraßen, aber immer wieder auch vierspurige Abschnitte. In Chalon-sur-Saone fuhren wir auf den städt. Wohnmobil-Stellplatz. Der liegt zwar nicht so idyllisch (am Straßenrand), aber sehr nahe zur Altstadt, die wirklich sehenswert ist. Heute am Samstag-Abend war wirklich alles auf den Beinen und einen Platz im Straßenrestaurant war nicht zu ergattern.

N 46.7864, O 4.8633 km 471


20.03.2022 Heimfahrt

Bei schönstem Wetter (sonnig, aber relativ kalt) fuhren wir die letzte Etappe bis Zuhause. Bereits um 12 Uhr passierten wir die Rheinbrücke bei Mühlhausen und waren in „THE LÄND“.

THE LÄND

Km 610