Oktober 2023


01.10.2023 Berg River Resort (bei Stellenbosch)

Stellenbosch ist die zweitälteste Stadt in Südafrika (nach Kapstadt) und wurde 1679 gegründet. Heute ist es ein Zentrum des Weinbaus und auch der Tourismus wächst ständig.

Wir sind heute zum Berg River Resort gefahren, dass am gleichnamigen Fluß liegt. Ein riesiges Resort, in einer Landschaft von Weinbergen, Zitrusplantagen und Olivenhainen. Bei der Anfahrt wähnten wir uns im Voralpenland mit saftigen Wiesen und Bergen im Hintergrund.

159 km (30.123)


02.10.2023 Berg River Resort (bei Stellenbosch)

Die Regenfälle am 24. September und danach haben in der Kapgegend zu größeren Überflutungen geführt. Zur Zeit können Teile der Garden Route (grob: entlang der Küste zwischen Kapstadt und Port Elizabeth) nicht befahren werden. Wir hoffen, dass bis Anfang nächste Woche, wenn wir diese Strecke befahren wollen, die Schäden behoben sind.

Auch am Berg River Resort ist der Fluss über die Ufer getreten und hat die tieferliegenden Stellplätze überschwemmt und teilweise verwüstet. Kaum zu glauben da wir heute deutlich über 30 Grad haben und im Schatten Schutz vor der Sonne suchen. Morgen soll ja die Gruppe hier eintreffen und wir sind schon gespannt auf die Erlebnisse, die sie berichten werden.


03.10.2023 Berg River Resort

Nach und nach sind die Fahrzeuge der Gruppe heute eingetroffen. Diejenigen etwas später, die versucht haben Abschnitte der Garden Route zu fahren und umdrehen mussten.

Abends sind wir und die meisten der Gruppe in ein naheliegendes Restaurant gegangen. Das Restaurant in der Wilderer Distillery heißt Pappa Grappa, gibt sich also italienisch, aber die Distillery, es wird vorwiegend Grappe hergestellt, wird von deutschen Auswanderern betrieben.


04.10.2023 Berg River Resort

Feucht-fröhlich ging es heute zu. Nicht nur, dass es am Nachmittag etwas regnete, sondern wir besichtigten zwei Weingüter in Stellenbosch. Nicht ohne die Produkte zu verkosten.

Das erste, ein kleines Weingut, lag auf einem kleinen Hügel und bot eine phantastische Aussicht auf die Landschaft. Camberley hieß es, nach einem Ort in England. Dort bekamen wir auch einen äußerst leckeren Imbiss zu den verprobten Weinen. John, der Inhaber, führte uns eloquent durch sein Weinrepertoire und wir konnten uns nur schwer trennen.

Die nächste Station war die Stadt Stellenbosch, die im Kern noch ihr architektonisches Erbe bewahrt hat. Kapholländischer Stil nennt sich dieser Baustil. Leider waren wir zeitlich im Verzug und mussten weiter zum nächsten Weingut.

Muratie ist eines der ältesten Weingüter Südafrikas und wurde 1695 gegründet. Es war zwar alt, aber der Name bedeutet übersetzt “Ruine” und das war das Weingut keineswegs. Auch wieder auf einem Hügel mit schönen Aussenanlagen konnten wir die Weinprobe unter Eichenbäumen genießen. In der Ferne war sogar der Tafelberg und der Signal Hill von Kapstadt zu erkennnen, das so 40 km Luftlinie entfernt liegt. Die Weine dort waren hochpreisiger und noch besser als im ersten Weingut.


05.10.2023 Melkbosstrand

Knapp vorbei ist auchn daneben, könnte man heute sagen. Wir sind knapp an Kapstadt vorbeigefahren, weil wir Stadt von Melkbosstrand aus erkunden. Was ab morgen der Fall sein wird. Inzwischen sind wir mit der deutschen Verschiffungsagentur und deren Agent in Port Elizabeth beim abklären der Details der Rückverschiffung.

86 km (30.209)


06.10.2023 Melkbosstrand

Endlich war nun Kapstadt dran. Der stramme Südwestwind trieb Wolken über den Tafelberg, was den ganzen Tag anhielt, er bringt aber in der Regel gutes Wetter. Eine Stadtrundfahrt wurde durch einen Spaziergang durch die Company Gardens ergänzt. Unser Local-Guide, sein Spitzname war Professor, wusste sehr viel zu erzählen und hatte stets das Hintergrundwissen parat. Sehr eindrucksvoll präsentierte sich Kapstadt und man bräuchte sehr viel mehr Zeit um die Stadt zu erkunden. Morgen kommen wir nochmal her, aber heute waren wir erst mal unterwegs zum Kap der Guten Hoffnung.

Das Kap der Guten Hoffnung ist keineswegs die Südspitze Afrikas. Das ist das Kap Agulhas, das noch über 150 km südöstlicher liegt. Aber schon beim Kap der Guten Hoffnung mussten die Schiffe nach Indien den Kurs von Süd auf Südost ändern und es ist einfach populärer. So populär, dass es am Kap ein Gedränge von Autos und Bussen und Touristen gibt. Alle wollen sich am “Schild” fotografieren lassen. Wir auch.

Neben der Felsengruppe die das Kap formt, gibt es noch die höhere Felsengruppe, auf der der Leuchtturm steht. Eigentlich sind es zwei Leuchtürme. Der ältere der bis 1919 in Betrieb war. lag 262 m über dem Meer und war bei Nebel nicht mehr zu sehen, was einige Schiffsunglücke verursachte. Der neue Leuchturm liegt nur mehr 87 m hoch und ist der Lichtstärkste Südafrikas.

Das ganze Kap liegt im Cape Point National Park. Es soll die einzigartige Flora dieser Region geschützt werden. Wegen des meist stürmischen Wetters wurde das Kap zuerst “Kap der Stürme” genannt. Dies wäre auch nach unserer Erfahrung heute der zutreffendere Name.

Zurück fuhren wir entlang der False Bay und kehrten in Simonstown im Black Merlin Fischrestaurant ein. Am Campingplatz angekommen durften wir noch den Geburtstag von Mäggy feiern und, weil morgen unser letzter Tag zusammen mit der Gruppe ist, haben wir auch noch unsere Tourcrew mit Nancy, Andrew und Tsyren “offiziell” verabschiedet. Morgen könnte es beim Abschiedsessen etwas untergehen.


07.10.2023 Melkbosstrand

Nun war er also da, unser letzter Tag zusammen mit der Gruppe. Wir fuhren am frühen Nachmittag wieder mit dem Bus nach Kapstadt. Unser erster Stopp war das Township Langa. Es ist eines der ältesten Townships in Kapstadt und wurde bereits 1923 für die schwarze Bevölkerung errichtet. Anderst als wir uns vorgestellt haben, nämlich mit Wellblech und Planen zusammengehaltene Hütten, sind es Ziegel und Betonhäuser, in denen die Menschen dort wohnen. Allerdings ist die schiere Zahl an Personen, die auf engstem Raum leben, was das Leben dort für uns unvorstellbar macht: 10 Personen auf 16 qm sind nicht selten.

Traurige Berühmheit erlangten die Townships während der Apartheit. Da wurden die Bevölkerungsgruppen, Schwarze, Mischlinge, Asiaten und Weiße, separiert. In den Townships wohnten dann nur männliche Schwarze, die, als Arbeitskräfte, stadtnah untergebracht wurden. Die Frauen und Kinder wohnten in sogenannten Homelands auf dem Lande.

Auch gibt es Bereiche in den Townships in denen kleine Häuser stehen, die von relativ gutverdienenden Schwarzen (Lehrer, Krankenschwestern usw.) bewohnt werden und nur eine Familie beherbergen.

Die oben erwähnten Wellblechhütten-Slums werden in der Regel von Immigranten aus den nördlichen Ländern Simbabwe, Malawi und Botswana bewohnt. Diese sind auf Arbeitssuche nach Südafrika gekommen.

Der Stadtteil Bo-Kapp ist in Kapstadt wegen seiner bunten Häuser bekannt und wird von den Nachfahren malaischer Sklaven bewohnt.

Wir machten noch einen Besuch an der Waterfront, dem Ausgeh- und Einkaufsviertel von Kapstadt, bevor wir zum Abendessen bei Marcos African Place eintrafen. Bei den Klängen einer Marimba Band speisten wir vorzüglich. Natürlich gab es auch Wein aus Stellenbosch dazu.


08.10.2023 Mossel Bay

Der Tag des Abschieds war heute gekommen und schweren Herzen haben wir dir Gruppe verlassen. Einige bleiben noch für ein paar Wochen oder Monate in Afrika. Wir, Frank und Simone, Toni und Marthi, sind Richtung Port Elizabeth gestartet, weil wir bereits am Freitag, also in 5 Tagen, zum Zoll müssen für die Verschiffung. Die erste Etappe fuhren wir nach Mossel Bay. Hier beginnt die bekannte Garden Route nach Port Elizabeth. Wegen der Überflutungen am 24.09. waren der Chapmans Peak Drive und der Clarence Drive, beides atemberaubende Küstenstraßen, westlich des Tafelbergs und entlang der False Bay gesperrt. Sogar die N1 Richtung Port Elizabeth war an einer Stelle gesperrt, so dass wir eine großräumige Umleitung fahren mussten.

In Mosel Bay war direkt neben dem Caravan Park das Kingfisher Restaurant. Mit Blick auf das Meer konnten wir hier speisen.

420 km (30.629)


09.10.2023 Knysna

Heute war es nur ein kurzes Stück die Garden Route entlang, aber je näher wir unserem Ziel kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Der Start war heute etwas holprig, weil Tonis Hubstütze nicht einfuhr und wir diese schließlich abschrauben und mit Kabelbindern am Chassis festmachen mussten.

In Knysna, in Südafrika bekannt für seine Austern, fuhren wir auf einen Campground unweit der City.

Es gibt in Knysna ein legendäres Fischlokal in einem Zelt in einem Gewerbegebiet: Freshline Fisheries. Es lag fußläufig zu unserem Campground und am Abend gingen wir dahin. Das Restaurant hat keine Alkohollizenz, deshalb haben wir den Wein mitgebracht.

Überraschender weise tauchten auch noch Nancy, Iris und Norbert auf, die auf der Fahrt von Kapstadt, wo Iris und Norbert ihren Jeep im Container verschifften, hier einen Übernachtungsstopp machten. Nancy nahm sie in ihrem Wohnmobil mit nach Port Elizabeth.

114 km (30.743)


10.10.2023 Plettenberg Bay

Es waren nur 33 km bis zum nächsten Touristenort an der Garden Route: Plettenberg Bay.

Der Begriff Garden Route ist historisch bedingt. Die ersten Siedler fühlten sich, wegen des angenehmen Klimas und der üppigen Vegetation wie im Garten Eden. Heute ist davon nicht mehr soviel übrig. Touristenorte mit ja, üppiger Bebauung und jede Menge Touristen in der Saison. Jetzt, in der Vorsaison ist noch Platz, auch auf dem schönen Campground Keurbooms Lagoon, den wir heute besuchten.

Abends gingen wir noch ins Barrington. Eine schöne Microbrauerei mit leckerem Bier und Essen.

33 km (30.776)


11.10.2023 Jeffreys Bay

Stetig geht es der Verschiffung entgegen. Heute sind wir in Jeffreys Bay, 80 km vor Port Elizabeth gelandet.

Ganz in der Nähe war wieder ein gutes Fischrestaurant, das “Kitchen Window”. Der Name sei von den Anfängen des Surfens hier in Jeffreys Bay, als die Surfer aus dem Küchenfenster nach den richtigen Wellen schauten.

181 km (30.955)


12.10.2023 Port Elizabeth

Letzte Fahrt heute in Afrika, sieht man von zwei Fahrten ab, die wir noch zum Zoll und zum Hafen müssen.

Das Wetter war heute schlecht, passend zur Abschiedsstimmung. Wir bleiben noch bis Montag auf dem Pine Lodge Camping (heute ist Donnerstag) und ziehen dann, nach Abgabe des Fahrzeugs, ins Hotel um, denn unser Flieger geht erst Mittwoch, den 18.10.2023.

96 km (31.051)


13.10.2023 Port Elizabeth

Auf der Südhalbkugel entspricht ja der Oktober dem April auf der Nordhalbkugel. Und so war das Wetter heute. Sonnige Abschnitte (sehr wenige) lösten sich mit Schauern und Nieselregen ab. Blöd nur, dass wir gerade heute noch etwas zu erledigen hatten. Zuerst waren wir bei der Verschiffungsagentur, bei Natasha wie die erfahrenen Overlander sagen. Der Zoll stieß hinzu und checkte die Fahrgestellnummer um dann das Carnet auszustempeln.

Die nächste Station war ein Gashändler, der uns ein Gasfreiheits-Zertifikate ausstellte. Bereits gestern hatten wir die Gasflasche entleert und so ging die „Prüfung“ rasch.

War noch die Fahrzeugwäsche. Es sollen nur saubere Fahrzeuge verschifft werden. Der von uns anvisierte Car-Wash war geschlossen. Bei einer Tankstelle wollte man uns das Fahrzeug dann waschen. Zuerst musste aber der Hochdruckreiniger an den Strom angeschlossen werden, was „fachmännisch“ mit verdrillten Drähten erledigt wurde.

Im Zuge der Afrikanisierung der geographischen Bezeichnungen heißt Port Elizabeth seit 2021 inzwischen, unaussprechlich für uns, „Gqeberha“ (aus der Sprache der Xhosa) und liegt in der „Nelson Mandela Municipality“. Aber die Verkehrsschilder zeigen nach wie vor Port Elizabeth an.

Am Pine Lodge Resort gibt es eine schöne Kneipe. Nennt sich Rock-Kneipe und spielte gestern schöne Oldies und heute war Live-Musik. Schöne alte Rocksongs von einem Gitarrespieler mit guter Stimme. Dazu machten wir den Kamin an, denn es war recht kühl draußen.


14.10.2023 Port Elizabeth

Auch heute wieder Aprilwetter, aber von der positiven Art. Die Sonne schien fast den ganzen Tag, obwohl Regen vorhergesagt war. Wir erledigten nochmal noch einige Aufräumarbeiten. Denn es dürfen keine Lebensmittel, Getränke, Arzneimittel, Spraydosen usw. im Fahrzeug verbleiben. Am Montag, beim Abgeben im Hafen, wird das alles gecheckt.


15.10.2023 Port Elizabeth

Im Pine Lodge Resort gibt es auch eine Minigolfanlage, die wir heute genutzt haben. Beim Mittagessen wurden wir von einer Affenbande regelrecht belagert.

Abends kam dann noch eine Mail von Natasha. Es kam so, wie bereits insgeheim befürchtet: Das Schiff nach Europa fährt nicht am 17. Oktober ab, sondern kommt erst am 19. Oktober in Port Elizabeth an. Wie sich das auswirkt, werde ich morgen berichten.


16.10.2023 Port Elizabeth

Um 9:30 waren wir dann bei Natasha im Büro. Vorher hatten wir noch das Gepäck, dass wir im Flieger mitnehmen wollen, beim nahen Hotel eingestellt.

Es ging dann ganz schnell, weil die angesagte Inspektion erst im Hafen stattfinden soll. Heute haben wir nur die Fahrzeuge bei Natascha abgestellt. Die werden dann von einer Einlagerungsfirma abgeholt und dann voraussichtlich am Donnerstag (heute ist Montag) in den Hafen gebracht, wo dann die Inspektion erfolgt. Das deshalb, weil der Hafen eine Einstellgebühr von so 125 Euro pro Tag verlangt und die Einlagerungsfirma erheblich weniger.

Wir haben dann noch die Hafengebühren und die anderen Gebühren bezahlt und sind dann alle miteinander zu einem zweiten Frühstück gegegangen. Simone und Frank fliegen heute noch für ein paar Tage nach Kapstadt. Marthi und Toni und wir fliegen am Mittwoch nach Hause. Das Schiff mit den Fahrzuegen soll Mitte November in Bremerhaven ankommen.


17.10.2023 Port Elizabeth

Unser letzter Tag in Südafrika war noch Mal zum Relaxen. Nach einem ausgiebigen Frühstück nutzen wir die Liegen am Pool. Für den Pool selbst war es nicht warm genug. Am Spätnachmittag ließen wir uns mit einem Uber zur Strandpromenade fahren. Für einen längeren Spaziergang war es zu stürmisch und wir kehrten bald zum Abendessen ein, im „De Kelder“, mit Blick auf den stürmischen Indischen Ozean. Noch einmal gab es leckeren Fisch. Diesmal Kingklip. Wir haben ja auf unserer Afrikareise einige, für uns neue, Fischarten kennengelernt. Im Binnenland den Tilapia, an den Küsten Hake, Kingklip und Cob. Alles exzellente Speisefische.


18.10.2023 Heimreisetag

Um 5 Uhr sind wir aufgestanden, um 6 Uhr mit dem Shuttle vom Hotel zum Flughafen gefahren. Der war nur einen km entfernt. Viel zu früh waren wir zum Flug nach Kapstadt um 8 Uhr da, aber ein Frühstück war auch nicht zu verachten.

Der Flug nach Kapstadt dauerte nur eine Stunde. Am späten Nachmittag gings dann weiter nach Frankfurt wo wir planmäßig um 5:00 Uhr (19.10.2023) landeten.


Ganz zu Ende war die Reise ja noch nicht. Unser Fahrzeug war ja noch auf dem Atlantik unterwegs und wie es dann damit weiterging, berichte ich jetzt:

20. – 24.11.2023 Fahrzeugabholung

Das Ro-Ro-Schiff “Silver Ray” kam pünklich in Bremerhaven an und eigentlich, das haben wir erst kurz zuvor erfahren, hätten wir das Fahrzeug am Freitag, 17.11., bereits abholen können. Wir hatten aber schon vor zwei Wochen die Bahnfahrt nach Bremerhaven und ein Hotel dort gebucht. Am Montag, 20.11., fuhren wir mit der Bahn, die war ziemlich pünktlich, nach Bremerhaven. Unterwegs trafen wir verabredet Simone und Frank, in deren Zug wir in Düsseldorf zustiegen, und die auch ihr Fahrzeug holen wollten. Am Bahnhof Bremerhaven-Lehe orderten wir ein Taxi, das uns zum Büro des Agenten fuhr. Von dort, nach kurzem Paperwork, fuhr uns wiederum ein Kleinbus der Agentur zum Stellplatz im Hafen, wo unsere Fahrzeuge schon warteteten. Dass es bereits Nacht war und es in Strömen regenete war nicht so schön.

Leider lies sich unser Fahrzeug dann nicht starten, weil wohl die Starterbatterie schwach war. Die Hafenleute kennen das und waren flugs mit der Starthilfe per Starthilfekabel parat. Das Fahrzeug sprang an und wie verliesen den Hafen Richtung Zoll (war nicht weit) um das Carnet ausstempeln zu lassen. Dabei haben wir den Motor nicht ausgemacht und nach dem Stempel fuhren wir zum naheliegenden Hotel “Hafenhostel”. Die haben auch einen Wohnmobilstellplatz und dort konnten wir auch das Fahrzeug am Strom einstecken. Geladen, so hofften wir, wird es morgen kein Problem geben.

Nach dem Frühstück im Hotel wollten wir uns an die Heimfahrt machen, aber das Fahrzeug lies sich wohl elektrisch öffnen (Zentralverriegelung), jedoch nicht starten. Frank konnte mit dem Starthilfekabel aushelfen, aber auch damit tat der Anlasser keinen Mucks.

Der ADAC, den wir gerufen hatten, hat es auch mit dem Starthilfekabel versucht, aber das funktionierte ebenfalls nicht. Auch die Checks, die dem ADAC-Helfer möglich waren (Sicherungen checken, Batteriespannungs-Messung usw.) konnten keine Ursache ermitteln. Aber wir konnten bei Tageslicht nun sehen, dass Diebe über das Dachfenster, das dabei beschädigt wurde, eingedrungen sind und einige Verwüstung angerichtet haben. Da wir keine für Einbrecher brauchbare Gegenstände mehr im Fahrzeug hatten, wurde auch nichts gestohlen.

Letzter Strohhalm war die VW Mobilitätsgarantie, die wir nun anriefen. Es wurde ein Abschleppwagen geschickt und wir wurden in die nächste VW-Werkstatt (nur 1,5 km) gezogen. Leider sagen die Statuten der Mobilitätsgarantie das die Werkstatt bis zu drei Tage Zeit hat, den Fehler zu beheben.

Wir fuhren mit dem Taxi ins Hotel “Sail-City” das direkt neben der City, dem Auswandererhaus und dem “Neuen Hafen” liegt.

Nach einem opulenten Frühstück am Mittwoch, 22.11., erkundigten wir uns telefonisch in der Werkstatt nach dem Stand der Dinge, aber wir wurden auf morgen vertröstet. Am Donnerstagmorgen wurde uns gesagt, dass eine neue Starterbatterie bestellt sei und dies um die Mittagszeit ankommen würde und dann eingebaut wird. Wir gingen dann zu Fuß (3 km) zur VW-Werkstatt, wo wir um 13 Uhr ankamen. Um es abzukürzen: Um 15:30 waren wir “on the road”.

Das Wetter war denkbar schlecht um weit zu fahren und so fuhren wir bis Bockenem, wo es einen Wohnmobilstellplatz gibt. Am Freitagmorgen starteten wir dann die letzte Etappe bis nach Hause.

744 km (31.795)